„Krafttraining kann ohne Übertreibung als die Schlüsselsportart unserer Zeit bezeichnet werden. Keine andere Trainingsform kann so effektiv das körperliche Wohlbefinden, die körperliche Konstitution, die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit eines jeden Menschen verbessern sowie bei vorliegenden Beschwerden Korrekturen bieten.“ Axel Gottlob, Differenziertes Krafttraining 

Krafttraining ist weit mehr als nur der Weg zu stärkerem Muskelwachstum. Es verbessert die Knochendichte, stabilisiert Gelenke, stärkt Sehnen und Bänder und hilft, muskuläre Dysbalancen zu erkennen und zu korrigieren. Egal ob du deine Beweglichkeit verbessern, deine Schnelligkeit steigern oder sogar deine Haltung korrigieren möchtest – richtig strukturiertes Krafttraining bietet eine Vielzahl an Vorteilen für den gesamten Körper.

Doch worauf sollte man beim Krafttraining achten, um diese Vorteile zu maximieren? Im Zentrum meiner Trainingsphilosophie steht die Verwendung von Langhanteln, Kurzhanteln und Kabelzügen. Diese Trainingsgeräte ermöglichen klar definierte Bewegungsabläufe, die sich sicher und kontrolliert steigern lassen. Aber warum ist das so wichtig?

Präzise Bewegungen für nachhaltige Fortschritte

Die Wahl der Übungen im Krafttraining ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Übungen wie Kniebeugen oder Bankdrücken haben klar vorgegebene Bewegungsabläufe. Das bedeutet, dass diese Bewegungen reproduzierbar sind, was eine exakte Dokumentation von Fortschritten ermöglicht – sei es durch höhere Gewichte oder mehr Wiederholungen. Dies ist nicht nur entscheidend für die Leistungssteigerung, sondern auch für die Erkennung von muskulären Dysbalancen.

Zum Beispiel lässt sich bei einer Kniebeuge oft erkennen, ob der untere Rücken oder die hintere Muskelkette schwächer ist als die Oberschenkelvorderseite. Ein erfahrener Trainer kann solche Schwächen gezielt mit Assistenzübungen wie der 45° Backextension korrigieren, um die gesamte hintere Kette zu stärken. Wenn hier erneut muskuläre Ungleichgewichte sichtbar werden, kann man mit weiteren Übungen wie dem Beinbeuger gezielt eingreifen. So wird die gesamte Muskelkette stabiler und leistungsfähiger.

Keine Universallösung: Die Kraft der Vielfalt

Es gibt nicht „die eine“ Übung, die alle Probleme löst. Deshalb ist es wichtig, eine sinnvolle Auswahl von Übungen zu treffen, die auf die individuellen Ziele und Schwächen des Trainierenden abgestimmt sind. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Übungen auf einmal auszuführen, sondern gezielt die richtigen Bewegungen zu wählen, die zu den besten Ergebnissen führen.

Jede Übung ist ein komplexes koordinatives Muster, das den Körper auf neue Weise fordert. Die Qualität der Ausführung steht dabei im Vordergrund – sie ist das A und O, um Überlastungen oder Fehlbelastungen zu vermeiden. Denke dabei an das Erlernen einer neuen Sprache: Wenn du gleichzeitig mehrere Sprachen lernst, wirst du weniger Fortschritte machen, als wenn du dich für eine Zeit lang nur auf eine konzentrierst. So ist es auch beim Krafttraining: Weniger Übungen, dafür präzise und mit klarem Fokus, sind der Schlüssel zu echten Fortschritten.